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Die Dresden Monarchs haben den Einzug ins Halbfinale der German Football League (GFL) geschafft und reisen nun wie schon so oft in den letzten Jahren zum nächsten Match nach Schwäbisch Hall. Vor 3.260 Fans im Dresdner „Heinz-Field“ gewannen die Sachsen das Viertelfinale gegen die Marburg Mercenaries mit 39:22 (7:6/10:8/14:0/8:8).
Zweiter Nord gegen Dritter Süd – so die Ansetzung für dieses Viertelfinale an einem sonnigen Spätsommersonntag in Dresden. Die Fans pilgerten mit einer Rekordbesucherzahl ins altehrwürdige „Heinz-Field“. Und es sollte die Kulisse für ein packendes und spannendes Match zwischen zwei nahezu gleichwertigen Teams bieten. Mit den Marburg Mercenaries war die Top-Pass-Offense der Liga nach Dresden gereist. Genug Warnung für Dresdens Verteidigung einerseits und die Offense andererseits. So viel war klar: in dieser Partie würden Kleinigkeiten entscheiden. Würde vermutlich das Team gewinnen, welches einfach die wenigsten Fehler macht. Um das schon mal vorweg zu nehmen: Fehler, Ballverluste gab es – vor allem in Halbzeit Eins – auf beiden Seiten einige!
Der erste unterlief den Gästen schon im ersten Drive: Dresdens Jonas Gacek konnte schnell einen Pass von Marburgs Spielmacher Jakeb Sullivan abfangen. Dresdens Offense kam aufs Feld – und machte kurzen Prozess: Zwei Läufe von Dresdens Runningback Glen Toonga – mit dem zweiten über mehr als 40 Yard stand der dann auch schon zum ersten Mal in der Endzone – Touchdown Nummer Eins (PAT Florian Finke 7:0). Doch Marburg schüttelte sich nur kurz und übernahm kurz danach das Zepter. Sullivan dirigierte hochkonzentriert seine Offense im zweiten Drive übers Feld. Jetzt griff bei denen jedes Rad ineinander. Dresdens Verteidigung blieb zwischen den immer wieder schnell ausgeführten Spielzügen kaum Zeit zum Luftholen oder gar zum Angreifen. Der verdiente Lohn: Marburgs erster Touchdown - Sullivan mit einem präzisen Pass auf Phil Lanieri, der Extrapunktversuch ging allerdings daneben: 7:6. Dennoch hielt der Fehlerteufel jetzt erst mal den Monarchs die Treue. Im nächsten Drive verlor der mit dem ersten Touchdown so euphorisch gestartete Toonga bei einem Lauf den Ball. Glück für Dresden, dass Marburg daraus kein Kapital schlagen konnte. Das taten sie aber nach dem nächsten Dresdner Fehler. Diesmal ging bei Spielmacher Glen Cuillette ein Pass daneben: Interception von Marburgs Malte Klein. Und diesmal nahm die Gäste die wiederholte Einladung auch für weitere Punkte an: Jakeb Sullivan auf Hendrik Schwartz zum Touchdown und ein paar Sekunden später ein weiterer Pass auf Triston McCathern für zwei weitere Punkte zum Zwischenstand 7:14. Marburg jetzt obenauf, Dresden lediglich bemüht - selbst gute Chancen dank guter Feldposition ließen die Sachsen in dieser Phase liegen. Da war eindeutig der Wurm drin! Aber, sie arbeiteten sich in der Folge langsam, aber beständig aus diesem Loch wieder heraus. Zunächst Kicker Florian Finke mit einem Fieldgoal zum 10:14. Und dann, nach einigem Hin und Her beider Angriffsreihen, war es Dresdens Jordan Bouah, der mit einem wunderschönen Catch wenige Sekunden vor der Pause den Schalter wieder umlegte: Touchdown Dresden plus Extrapunkt durch Florian Finke – und Dresden lag zur Halbzeit mit 17:14 vorn!
Tief durchatmen! Für Fans und alle Beteiligten. Die Frage war schlicht: wer von beiden Teams war nun in der Lage, den Fehlerteufel zu besiegen und mit ein wenig Beständigkeit den Weg auf die Siegerstraße zu finden. Dresden erwischte nach der Pause die erste Ausfahrt, damit den besseren Start und mit zwei schnellen Nackenschlägen schon so etwas wie die Vorentscheidung. Glen Cuillette brauchte keine Minute nach Wiederanpfiff, um erneut Jordan Bouah mit einem Pass zum nächsten Touchdown zu bedienen (PAT Finke 24:14). Und knapp drei Minuten später konnte Omari Williams erneut einen Pass von Quarterback Sullivan abfangen und schnell in die Gegenrichtung zum nächsten Touchdown flüchten (PAT Finke 31:14). Marburg steckte nicht auf und kam zurück. Zu Beginn des Schlussviertels verkürzten die Gäste durch Niklas Fengler und einer 2Point-Conversion durch Jakeb Sullivan auf 31:22. Doch Dresden ließ jetzt nichts mehr anbrennen. Die Antwort folgte nur wenige Sekunden später, als Glen Cuillette KeVonn Mabon zum letzten Touchdown auflegte. Yazan Nasser stellte mit einer Conversion den alten Abstand wieder her – und der Rest des Teams ritt beseelt zum 39:22 Endstand in den Sonnenuntergang!
Halbfinale! Mal wieder!! Und erneut muss Dresden dafür in einer Woche nach Schwäbisch Hall! Beim immer noch amtierenden Meister gab es in den letzten Jahren für die Monarchs nie etwas zu holen. Aber irgendwann muss jede Serie einmal reißen!
(Bilder: Birgit Krauch)