Premierensieg in Hamburg

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Premierensieg in Hamburg

Zum ersten Mal haben die Dresden Monarchs bei den Hamburg Blue Devils einen Sieg eingefahren. Beim Spiel am Samstag abend gewannen die Sachsen klar und verdient mit 6:56 (6:21/0:14/0:14/0:7).

Ein bisschen hinkt das Bild mit dem Premierensieg gegen die Devils in Hamburg. Es stimmt schon: in 10 Jahren GFL für die Dresden Monarchs gabs noch nie einen Sieg gegen die Blue Devils, eines der traditionsreichsten Teams im deutschen Football. Die Wahrheit ist aber auch: für die Hamburger lief es in der letzten Zeit nicht so gut. Das aktuelle Team ist gerade aus der zweiten Liga wieder aufgestiegen. Aber auch gegen einen Aufsteiger muss man erst mal in dessen Stadion gewinnen. Die Monarchs starteten an diesem frühen Samstag abend stark und mit ordentlich Schwung aus dem überraschend hohen Sieg gegen Lübeck am vergangenen Samstag. Quarterback Waren Smith brauchte nicht viele Spielzüge und schon stand er mit seiner Offense vor der Hamburger Endzone.

Larry Croom machte mit einem kurzen Lauf über 5 Yard seinen ersten Touchdown. Den Extrapunkt steuerte Eric Seidel bei, der an diesem Tag Jan Hilgenfeld als Kicker vertrat.

Die Monarchs Defense war zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz so hellwach wie die Kollegen vom Angriff. Die Quittung war ein schneller und spektakulärer TD der Blue Devils im direkten Gegenzug. Tory Cooper konnte nach einem Pass von Paul Roberts ein Durcheinander in den Dresdner Abwehrreihen nutzen und lief ungehindert über fast 60 Yard in die Endzone (PAT nicht gut 6:7). Das war zu diesem Zeitpunkt eine sehr deutliche Warnung an das Dresdner Team. Ein Warnung, die man in der Folge mehr als ernst nahm: es waren gleichzeitig auch die letzten Punkte für Hamburg.

Dresdens Offense legte schnell nach: Hemaseh Haidary fing einen Pass über 16 Yard zum zweiten Touchdown (PAT Seidel 6:14). TD Nr. 3 folgte schnell. Das Special Team der Monarchs konnte einen Punt der Devils nach deren nächstem Drive blocken und erobern. Das bedeutete eine sehr gute Ausgangsposition für die nächste Angriffsserie. Was dann keine wirkliche Serie im Wortsinn wurde, denn schon im zweiten Spielzug gabs den nächsten TD durch Larry Croom (PAT Seidel 6:21).

Der nächste TD folgte im zweiten Viertel. Den steuerte Warren Smith mit einem kurzen Lauf ber 6 Yard sebst bei (PAT Seidel 6:28). Was dann kam war gleichzeitig spektakulär und kurios. Zunächst hatten sich die Monarchs im nächsten Drive arg zurückdrängen lassen. Hamburgs Defense machte Druck und zwang den Monarchs Angriff zu Fehlern. Erfolgreiche Spielzüge wurden dank Regelwidrigkeiten nicht anerkannt und es gab ordentlich Raumverlust. QB Smith stand plötzlich an der eigenen 3 Yard Linie sprichwörtlich mit dem Rücken zur Wand. Den nächsten Ball bekam Runningback Larry Croom. Und der legte einen sensationellen Lauf hin. Nach ein paar Schritten schien er schon gestoppt, schien aber nur, denn er konnte sich erneut lösen und trug schließlich den Ball über 97 Yard in die Hamburger Endzone. Die Sache hatte nur einen Haken: die Schiedsrichter hatten erneut eine Regelwidrigkeit auf Seiten der Dresdner erkannt. Der TD zählte also nicht. Nächster Versuch. Und der saß dann ebenso spektakulär: ein 80 Yard Pass von Warren Smith auf Hemaseh Haidary. Diesmal war alles regelkonform, Eric Seidel konnte zum Extrapunkt schreiten und so den Halbzeitstand von 6:35 zementieren.

Der Rest ist schnell erzählt. Die Dresden Monarchs bestimmten auch in Halbzeit zwei das Geschehen. Offense wie Defense agierten souverän. Die Verteidigung hielt und ließ keine weiteren Punkte für die Gastgeber zu. Ärgerlich und bedauerlich für Hamburg: Devils QB Roberts verletzte sich und konnte nicht mehr weiterspielen. Der Monarchs-Angriff lief weiter beeindruckend rund. Und so gab es noch drei Touchdowns für die mitgereisten Fans aus Dresden zu bejubeln.

Im dritten Viertel war erneut Larry Croom gleich zwei Mal erfolgreich. Zunächst mit einem 61 Yard Lauf und dann wenig später per Pass von Warren Smith über 34 Yard.

Die letzten Punkte gabs kurz vor Schluss. Da stand schon Eric Seidel als QB auf dem Platz, der den Ball kurz vor der Endzone an Lucas Wetzel für einen kurzen Lauf zum finalen TD weiterreichte (PAT Seidel 6:56).

 

Ein Sieg mit vielen Punkten ist schön, bleibt allerdings am Ende in der Abrechnung auch „nur“ ein Sieg, der für zwei weitere Punkte in der Tabelle sorgt. Dort, in der Tabelle der GFL Nord, bleiben die Monarchs auf Platz vier, da alle Konkurrenten davor (Kiel, Berlin Adler und Düsseldorf) am Samstag ebenfalls gewinnen konnten. Das heißt: der Weg weiter nach oben bleibt vernagelt. Heißt aber auch: die Dresden Monarchs haben jetzt vier Punkte Vorsprung im Kampf um den letzten möglichen Platz in den Play-Offs vor den Berlin Rebels. Und genau bei denen müssen die Sachsen im nächsten Spiel am kommenden Sonntag ran.