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Die Dresden Monarchs haben gegen den Meister deutlich verloren. Einen Monat nach dem sensationellen Auswärtssieg in Braunschweig setzte es zu Hause in Dresden eine herbe Niederlage. Dresden unterlag den NewYorker Lions mit 17:47 (3:14/14:14/0:6/0:13).
Euphorie. Optimismus. Eine Menge davon war zu spüren in Football-Dresden nachdem man vor etwa einem Monat den deutschen Meister in dessen eigenem Wohnzimmer in die Knie gezwungen hatte. Sicher, die Lions waren in Braunschweig geschwächt. Aber was ist schon „schwach“ in diesem Kader?
Jedenfalls hatten sich die Monarchs für das Rückspiel einiges vorgenommen. Nur ging davon kaum etwas auf.
Braunschweig machte gleich im ersten Drive deutliche, wie sie gegen die Sachsen zu spielen gedachten. Eiskalt, konsequent, abgeklärt. Und das mit einem neuen-alten Spielmacher. Casey Therriault, der wohl beste Quarterback den die GFL in den letzten Jahren gesehen hat, spielte in Dresden sein erstes Spiel 2015. Und wie! Der Mann ist so wendig, so unberechenbar, spielt mit viel Übersicht und scheint nie die falsche Entscheidung zu treffen. Wie auch immer: Therriault war nicht zu stoppen. Den ersten Drive schloss er nach etlichen Slalom-Fluchtversuchen mit seinem ersten Touchdownpass auf Evan Landi ab (PAT van Duijn 0:7). Dresden versuchte mit seiner Offense gegenzuhalten. Runningback Donald Russel legte mit einem langen Lauf über gut 30 Yard vor. Und Jan Hilgenfeld nahm die Herausforderung eines 49-Yard Fieldgoal an (3:7).
Therriault war davon wenig beeindruckt. Gleich im nächsten Spielzug feuerte er eine 75-Yard Granate an allen Monarchs Verteidigern vorbei in die Hände von Anthony Dable zum zweiten Touchdown (PAT van Duijn 3:14). Dresden kämpfte, konnte dem beeindruckend effizienten Spiel der Lions aber wenig entgegensetzen. Und sie machten sich selbst das Leben durch Fehler schwer. Im dritten Drive hatten sie den Gegner endlich soweit. Kein Raumgewinn, Braunschweig stand vor dem ersten Punt. Der ging sogar fast nach hinten los. Aber am Ende hieß es Firstdown Lions weil die Monarchs mit einem Spieler zu viel auf dem Platz standen. Wenig später musste auch noch Linebacker Martin Schmidt verletzt auf einer Trage das Feld verlassen. Schlimmer konnte es kaum noch kommen. Dass das Spiel dann doch fast kippte lag an einem der seltenen Fehler Therriaults. Wieder mal auf der Flucht vor vergeblich nach ihm greifenden Monarchs-Verteidigern verlor er den Ball und Dresden bekam eine neue Chance. Und nutzte diese! Zunächst rannte Donald Russel bis kurz hinter die Mittellinie. Wenig später hieß es vierter Versuch und Zentimeter an der Braunschweiger 34. Wieder bekam Russel den Ball. Und diesmal war er es, der im Zick Zack mehrere Lions narrte und zum Anschluss-Touchdown ins Ziel sprintete (PAT Hilgenfeld 10:14). Nun ging es hin und her. Braunschweig konterte und erhöhte mit einem Pass auf den völlig frei stehenden Christan Bollmann auf 10:21. Dresden seinerseits gab nicht auf und kam erneut heran. Zunächst bediente Quarterback Clay Belton Jan Hilgenfeld und Guillaume Rioux mit feinen, langen Pässen. Den Rest erledigte erneut Russel mit seinem zweiten Touchdownlauf zum 17:21. Gut eine Minute blieb den Lions noch vor der Pause. Zu viel! Es genügten ein paar Spielzüge und schon wieder stand Christian Bollmann mutterseelenallein in der Monarchs-Endzone. Bereit den Pass von einem erneut mit der Verteidigung Katz und Maus spielenden Therriault unbedrängt zu fangen (PAT van Duijn 17:28).
Nach der Pause nochmal sowas wie Hoffnung für Dresden. Zwar ritt die Lions-Offense gewohnt sicher bis weit in die Hälfte der Monarchs. Doch Punkte gab es keine. Selbst ein kurzer Fieldgoalkick ging knapp daneben. Doch dem Angriff der Monarchs gelang nichts mehr. Zu stark, zu sicher stand die Abwehr der Lions. Punkte gab es folgerichtig nur noch für Braunschweig. Zwei Mal David McCants und einmal Max Merwarth mit erfolgreichen Läufen über die Goalline. Der Endstand vor fast 2.500 Zuschauern stand wenige Minuten vor dem Schlusspfiff fest: 17:47!
Bitter für die Dresden Monarchs! Im starken zweiten Viertel konnten sie lediglich gegen- und die Lions auf Abstand halten. Sie ganz niederringen – das war ihnen an diesem Tag nie vergönnt. Verloren haben die Monarchs aber nur ein Spiel. Viele Spiele bis zu den PlayOffs folgen noch. Das nächste Auswärts in einer Woche bei den Kiel Baltic Hurricanes.