Monarchs ringen Rebellen nieder

| Team: Aktuelles

Monarchs ringen Rebellen nieder

Packendes Match, spannendes Finish und am Ende ein Punkt mehr für die Dresden Monarchs. Die Sachsen gewannen am Samstag knapp, aber verdient gegen die Berlin Rebels mit 28:27 (7:3/7:7/0:14/14:3).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ganz ehrlich: so ein Spiel hat Football-Dresden mal wieder gebraucht! Nichts gegen das Jubiläumsfest gegen den japanischen Gast. Nix gegen Spiele, in denen man Besseren unterlag, aber stark gegenhielt und so etwas fürs Selbstvertrauen tat. Aber das, was Monarchs Fans da am Samstag im Heinz-Field erlebten, war ein Krimi, ein Nailbiter wie man ihn selten sieht.

Ein Match, in dem man zunächst tatenlos zusehen muss, wie die eigene Mannschaft immer tiefer in einen Abwärtsstrudel zu sinken scheint. Wo dann aber, als es fast schon zu spät scheint, das Publikum aufsteht und das Team zu einem unglaublichen Comeback antreibt. Sowas schweißt Team und Fans mehr zusammen, als alles andere! Die starken Rebels erwischten zunächst den besseren, den schnelleren Start. Zwei Spielzüge und man stand in guter Filedgoalposition. 0:3 (36 Yard Evensen) und Dresden musste sich erst mal wachschütteln. Auch die Monarchs Offense brauchte zwei Drives, eh sie auf Temperatur war. Dann aber richtig! Eine schnelle Serie schloss QB Warren Smith mit einem Pass auf Rene Horschig ab (PAT Hilgenfeld 7:3). Berlin brauchte bis zum Beginn des zweiten Viertels um zu antworten. QB Darius Outlaw feuerte einen präzisen Pass durch zwei Monarchs Verteidiger hindurch in die Endzone zum fangbereiten Jason Horton (PAT Evensen 7:10). Schon in dieser Phase deutlich spürbar: Berlin spielte eiskalt und ziemlich abgezockt. Wer die Rebels immer noch lediglich als Aufsteiger sieht, leidet deutlich an selektiver Wahrnehmung. Die Monarchs dagegen bemühten sich, spielten aber vor allem in der ersten Halbzeit zeitweise unkonzentriert und unter ihrem Niveau. Trotzdem eroberten sie sich die Führung zurück. Gut 2 Minuten vor der Pause rannte Warren Smith höchst selbst in die Endzone (PAT Hilgenfeld 14:10).

Dem vorausgegangen war eine gute Aktion der Monarchs Defense. Marcus Donner hatte einen abgeklatschten Pass von Outlaw kurz vor der Berliner Endzone abgefangen und so seiner Offense zu einer aussichtsreichen Position verholfen. Berlin versuchte noch mit einem spektakulären Fieldgoalversuch heranzukommen. Der Kick über fast 58 Yard (!) von Matthew Evensen ging aber daneben. Das dritte Viertel verschlief Dresden dann komplett. Ihnen gelang nix, Berlin fast alles. Folgerichtig zogen die Rebels nach zwei Touchdowns von dannen. Dirk Heimer und Gregor Lietzau fingen jeweils die TD Pässe. Berlin war in dieser Phase überlegen. QB Outlaw dirigierte seine Offense souverän, die Defense lies nichts zu. Die Initiative zur Aufholjagd kam dann von der Tribühne. Angetrieben von den beiden Stadionsprechern Alex und Günni ging plötzlich der sprichwörtliche Ruck durch Dresden. Und die Offense zog an. Zunächst ein kurzer, scharf geworfener Pass auf Jan Hilgenfeld zum Anschluss (PAT Hilgenfeld 21:24).

Dann war es an der Defense für den ersten großen Auftritt. Wieder schien das, was die Rebels taten kaum zu stoppen. Wieder liefen sie schnell übers Feld. Doch an der 7 Yard Linie, kurz vor der Goalline, war Schluss! Drei Vergeblichen Versuchen einen Touchdown zu erziehlen folgte nur ein Dreier (24 Y FG Evensen 21:26). Wieder die Chance für Dresden. Im Heinz-Field hielt es eh schon keinen mehr auf seinem Platz. Und es sollte noch spannender werden. Bis an die Mittellinie konnten die Monarchs sich vorarbeiten. Doch dann stockte der Angriff. Warren Smith versuchte einiges, aber es ging nicht weiter. Schon drohte, bei unter vier Minuten der Punt und damit der Verlust von Ball und wohl sicher auch dem Spiel. Doch Dresden gab nicht auf. Der vierte Versuch wurde ausgespielt und Larry Croom fing zum Firstdown. Was dann folgte war Football-Rock'n'roll vom Feinsten. Warren Smith nahm sich kurz hinter der Mittellinie den Ball, fand keinen freien Mann für einen Pass, rannte allein los, umkurvte Verteidiger um Verteidiger und warf sich die letzten zwei Yards im Hechtsprung ins Ziel. Touchdown Monarchs plus extrem wichtigen Zusatzpunkt von Jan Hilgenfeld und es stand 28:27.

Berlin hatte noch gut drei Minuten. Aber es gab nicht viel mehr als einen letzten First Down und vier unvollständige Pässe. Dresden gewinnt. Das ist das, was zählt. Vieleicht hatten sie sich das einfacher vorgestellt. Vieleicht fühlten sie, das die komplette Saison auf der Kippe stand und kamen so ins straucheln. Aber sie kamen zurück. Beeindruckend nervenstark und mit dem verdienten glücklichen Ende. Nun wartet in einer Woche Braunschweig!