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Die Dresden Monarchs bleiben auf Play-Off-Kurs. Gegen starke Lions aus Braunschweig gelingt den Sachsen am Sonntag ein hart erkämpfter Sieg (0:7/10:3/0:0/3:7).
A win is a win is a win! Alte Sportweisheit. Die Punkte stehen in den Büchern, egal ob sie schön, spektakulär oder hart erkämpft waren. Der Sieg der Dresden Monarchs bei den New Yorker Lions, die ihr Heimspiel am Sonntag ausnahmsweise mal in Salzgitter austragen mussten, war eher einer der errungenen, erkämpften und – am Ende – auch ein bisschen herbei gezitterten.
Was sich die Lions und ihr erfahrener Cheftrainer Troy Tomlin gegen die Sachsen ausgedacht hatten, wurde recht schnell klar: lange den Ball halten, selbst bewegen und möglichst punkten und so Dresdens starke Offense zum Zusehen verdonnern. Gleich mit dem ersten Drive nahm Braunschweig gut fünf Minuten von der Uhr. Einziger Makel: Punkte gabs keine. Dresden hingegen ging sofort aufs Gaspedal: Quarterback Brock Domann ging mit seiner Offense, vor allem unterstützt von Runningback Nico Barrow, schnell übers Feld und legte die ersten Punkte vor. Schneller Pass auf Jordi Torrededia, der ließ einen Verteidiger mit cleverer Bewegung stehen und ab gings zum Touchdown in die Endzone (PAT Florian Finke 0:7). Braunschweig reagierte ohne Eile, aber stark. Viel ging über Spielmacher Donovan Isom, der nur schwer vom Ball zu trennen oder gar zu Boden zu bringen war. Wie schon im ersten Drive kamen die Lions bis kurz vor die Endzone, wieder mussten sie bis zum vierten Versuch gehen, wieder schien Dresden zu halten. Doch ein paar Monarchs hatten es zu eilig – Offside und neue Versuche für die Gastgeber. Und diesmal war Isom nicht zu halten: Touchdown zum 7:7 Ausgleich (PAT Luca Jeckstadt). All das passierte schon im zweiten Viertel. Dresden bekam zum zweiten Mal den Ball, arbeitete sich wieder schnell vor und erhöhte mit einem Fieldgoal von Florian Finke auf 7:10. Braunschweig hielt dagegen, steuerte wieder ohne Hast übers Feld und kam kurz vor der Pause durch ein Fieldgoal von Luca Jeckstadt zum Ausgleich 10:10. Halbzeit!
Die Braunschweiger Taktik war so einfach wie genial, so berechenbar wie schwer zu verteidigen. Verteidigung durch Angriff. Wenn auch sehr, sehr langsam. Aber klar: je weniger man selbst den Ball hat, umso mehr hat ihn der Gegner und kann damit Schaden anrichten. Dresden hatte in der ersten Halbzeit ganze zwei Drives! Bedeutet: man muss dann die wenigen Chancen auch nutzen. Klappte zu Beginn des dritten Viertels für Dresden nicht. Und die Lions spulten weiter ihr Spiel ab. Über zehn (!) Minuten hielten sie den Ball. Immer wieder glaubte die Monarchs Verteidigung: jetzt haben wir sie. Aber immer wieder holte irgendwer die fehlenden Yards und hielt den Drive am Leben. Mit Beginn des Schlussviertels ging Braunschweig durch ein Fieldgoal mit 13:10 in Führung. Doch Dresden hatte eine Antwort. Es war schon beeindruckend, wie nervenstark sich in dieser Phase die Monarchs Offense zeigte. Da steht man die ganze Zeit an der Seitenlinie, sieht der Uhr beim Ticken und der eigenen Verteidigung beim Verzweifeln zu. Und dann waren sie da, als es drauf ankam. Nach ein paar starken Läufen und guten, kurzen Pässen hatte man die Mittellinie überquert, eh die Lions sich richtig dagegenstemmten. Doch ein langer Pass im vierten Versuch auf Jordi Torrededia brachte den nötigen Firstdown. Und ein Spielzug später stand Nico Barrow mit dem Ball in der Endzone: Touchdown plus Extrapunkt von Florian Finke zur 13:17 Führung.
Den Rest erledigte die Defense. Ein Drive wurde mit gleich zwei Quarterback-Sacks beendet. Bei noch vier Minuten auf der Uhr hätte Dresden das Spiel schon nach Hause laufen können, das gelang aber nicht. Doch auch den letzten Versuch der Lions, bei noch einer Minute zu spielen, konnte Dresdens starke Defense zunichtemachen. Schluss. Auswärtssieg!
Das war nicht schön, nicht spektakulär. Aber am Ende erfolgreich! Dresden liegt weiter gut im Rennen um das Play-Off-Heimrecht. Am kommenden Samstag kommen die Paderborn Dolphins zum nächsten und dann letzten Match ins Dresdner Stadion an der Bärnsdorfer Straße.
Foto: Leo Ziems