Jetzt kommen die PlayOffs

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Jetzt kommen die PlayOffs

Die Dresden Monarchs verlieren ihr letztes Heimspiel vor den Playoffs. Im \"kleinen\" Finale um die Norddeutsche Meisterschaft gewannen die New Yorker Lions aus Braunschweig verdient mit 29:37 (15:7/0:10/7:14/7:6).

Respekt Monarchs! Sie befinden sich seit Wochen im Final-Modus, jedes Spiel eine Entscheidung - und das hört nicht auf. Erst der Kampf gegen Kiel um das Playoff Heimrecht. Nun, dank einer überraschenden Schützenhilfe am vergangenen Wochenende aus Berlin, das Finale um die Norddeutsche Meisterschaft. Und in zwei Wochen beginnt mit dem Viertelfinale der Kampf um die Teilnahme am German Bowl. Unter diesem permanenten Druck zu spielen ist sicher alles andere als einfach. Und die Monarchs schlagen sich, auch wenn sie diesmal eine Niederlage kassierten, wahrlich gut.

Gegen die in dieser Saison dominierenden Braunschweiger brauchte Dresden an diesem Samstag einen Sieg mit mindestens 8 Punkten Vorsprung. Knapp 5 Minuten nach Spielbeginn dachten sicher viele der Monarchsfans: ABPFEIFFEN! Da führten sie nämlich zum ersten Mal. Mit 8 Punkten! Dresden war schnell marschiert. QB Jeff Welsh warf zwei Firstdowns eh allen kurz der Atem stockte als RB Trevar Deed den Ball verlor. Glück, dass sich in diesem Moment ein Monarch auf den freien Ball warf. Jeff Welsh machte wenig später mit einem 18 Yard Lauf den ersten Touchdown. Donnie Avant legte noch 2 Punkte drauf, als er beim anschließenden Kick den Ball zur Überraschung der Lions erneut in die Endzone trug (8:0). Für den Moment herrschte im herrlich sonnigen Dresdner Heinz-Field meisterliche Stimmung. Gut 2.700 Fans waren gekommen, unter ihnen mehrere hundert aus Braunschweig. Die durften als nächstes jubeln. Die Lions antworteten nämlich beängstigend schnell und abgezockt. 3 Firstdowns hintereinander, erst in der Redzone mussten sie mal in einen zweiten Versuch. David McCants lief zum ersten Lions-Touchdown und Tobias Goebel packte per Kick noch einen drauf (8:7). Im Anschluss stand erneut Trevar Deed im Mittelpunkt. Erst unterlief ihm sein zweiter Ballverlust, der aber erneut von den Monarchs gesichert wurde. Dann lief er zum zweiten Monarchs-Touchdown. Dresden lag wieder 8 vorn (PAT Eric Seidel 15:7). Zu Beginn des zweiten Viertels folgte die Antwort Braunschweigs. QB Casey Terriault bediente Dominic Hanselmann mustergültig mit einem Pass aus 26 Yard in die Endzone (PAT Goebel 15:14).

Das war wirklich ein Footballfest. Zwei Teams über weite Strecken auf Augenhöhe. Dresden mit Herz und dem spürbaren Willen den Favoriten zu schlagen. Braunschweig stark und effizient. Bemerkenswert vor allem was die Lions mit dem Ball für Wege zurücklegten. Die Monarchs Verteidiger versuchten nun wirklich Druck zu erzeugen, aber immer wieder brachen gerade die

Receiver der Lions, wenn sie den Ball gefangen hatten mehrere Tackles, wanden sich aus diversen innigen Umarmungen und machten so oft mehr Raum als zunächst möglich schien. Und die Lions Verteidiger jagten weiter Trevar Deed. Und den Ball. Beim dritten Fumble war es dann soweit - Deed verlor den Ball und Dresden das Angriffsrecht. Das holten sie sich aber zurück. Kurioserweise ein bisschen mit Hilfe eines Schiedsrichters. Der verdeckte bei einem Pass von Terriault dem Lions Receiver offenbar die Sicht auf den heranschnellenden Ball. Luke Laolagi sah besser und griff zu. Dresden griff wieder an. Und wie! Welsh feuerte einen 50 Yard Pass auf Anthony Couvin. First Down 12 Yard vor der Endzone und Dresden mit der Möglichkeit erneut davonzuziehen. Doch es folgte sowas wie der Knackpunkt im Spiel. Zum vierten Mal an diesem Nachmittag rückten die Lions Dresdens RB so auf die Pelle, dass der den Ball nicht kontrollieren konnte. Also wieder Ballverlust. Und Brauschweig übernahm das Zepter. Auch wenn sich Dresden dagegen stemmte. Wenige Sekunden vor der Pause verhinderten sie noch einen Touchdown. Auch weil gleich zwei Braunschweiger hintereinander jeweils gut geworfene Pässe in der

Endzone nicht kontrollieren konnten. Also gabs zunächst ein Fieldgoal (Goebel 15:17). Der Touchdown folgte dann aber kurz nach Wiederanpfiff. Wieder ein schöner Pass von Terriault, diesmal auf Tommi Pinte und Braunschweig lag deutlich vorn (PAT Goebel 15:24). Dresden schien von diesem Doppelschlag schwer getroffen. Im nächsten Drive ging nix. Doch genau im richtigen Moment wurde nun die Monarchs Defense stärker. Braunschweig kam zwar wieder gut übers Feld. Punkte gab es aber nicht. Ein 30 Yard Fieldgoalversuch ging auch noch daneben. Dresden witterte nochmal eine Chance. Und kam ran. Und beide Male war Trevar Deed spektakulär beteiligt. Erst fing er mit einer Hand einen Pass vom schon fast gefällten Jeff Welsh. Und später war er wieder fangbereit und lief nach einem Pass noch über 27 Yard zum vielbejubelten Anschluss (PAT Seidel 22:24). Und noch waren anderthalb Minuten im dritten Viertel zu spielen. Doch was sind anderthalb Minuten, wenn man so schnell ist wie die Lions. 4 Spielzüge, die kaum mehr als 30 Sekunden dauerten und es stand 22:31. Casey Terriault ging höchst selbst zum vierten Lions TD (PAT Goebel).

Dresden gab nicht auf. Auch wenn ihnen zusehends Luft, Hoffnung und Zeit ausging. Mitte des letzten Viertels war es, als sich noch einmal Möglichkeiten auftaten. Ladislav Jensik fing einen Pass von Terriault in der Monarchs Endzone ab. Den folgenden Angriff schloss Rene Horschig mit einem Catch zum erneuten Anschluss (PAT Seidel 29:31). Doch Braunschweig machte in nur wenigen Sekunden alles klar zu ihren Gunsten. Erst eroberten sie sich den Monarchs Onside-Kick. Und dann rannte David McCants noch einmal über gut 50 Yard zum finalen Touchdown (PAT nicht gut 29:37).

Braunschweig hat verdient dieses Match und erst recht die Norddeutsche Meisterschaft gewonnen. Dresden kann stolz auf die bisher erfolgreichste Saison ihrer GFL Geschichte blicken. 11 Siege und Platz 2 in der GFL Nord – das haben sie noch nie geschafft. Daran ändert diese Niederlage nix, die Monarchs werden sie gut verschmerzen können.

In zwei Wochen gibt es dann endlich das langersehnte ersten Playoff Heimspiel um die deutsche Footballmeisterschaft. Los geht’s um 14.30 Uhr am Samstag, den 21.09.2013 im Dresdner Heinz-Steyer-Stdaion.