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Erneut ist für die Dresden Monarchs im Halbfinale der German Football League Schluss
Und wieder einmal mussten sie die Dresdner den Schwäbisch Hall Unicorns geschlagen geben. Der Titelverteidiger siegte in einem phasenweisen spannenden Match verdient mit 30:13 (0:6/16:7/7:0/7:0).
Es ist wie verhext! Zum nun schon fünften Mal in sechs Jahren mussten die sächsischen Erstliga-Footballer in den PlayOffs um den German Bowl nach Schwäbisch Hall reisen. Und zum fünften Mal durften sie dann geschlagen die Heimreise antreten. Klar: Hall ist das Spitzenteam der Liga. Sie wurden zuletzt zwei Mal hintereinander Meister und wer weiß, vielleicht schaffen sie 2019 nun gar das Tripple. Aber eine Niederlagenserie ist eben immer bitter!
Und es sah an diesem herbstlichen Samstagnachmittag im Haller Optima-Sportpark durchaus ganz gut für die Monarchs aus. Die hatten einen frechen und zu Beginn auch gut funktionierenden Plan: Mit Glen und Glen gegen die Einhörner! Die Monarchs gingen den erfolgsverwöhnten Gastgebern genau damit aber in Halbzeit Eins gehörig auf die Nerven. Der Ball wurde auf Dresdner Seite oft entweder von Runningback Glen Toonga oder vom Quarterback Glen Cuillette selbst übers Feld getragen. Das war zäh, das war erfolgreich und das nahm vor allem Zeit von der Uhr. Die Idee dahinter war offensichtlich: die beste Art, sich gegen den gefährlichen Haller Angriff zu verteidigen, ist sie gar nicht erst aufs Feld zu lassen. Je länger Dresden den Ball hat, um so weniger hat ihn Hall! So simple. Und das ging zunächst auf. Dresden bewegt sich immer wieder gut übers Feld und ging mit einem Touchdown über KeVonn Mabon mit 0:6 in Führung. Für Hall sprang für lange Zeit nicht mehr als ein Fieldgoal zum 3:6 Anschluss heraus. Doch dieser so schön ausgedachte Plan hatte natürlich mehrere Seiten. Erstens setzt er voraus, dass die eigene Offense, wenn sie den Ball schon lange in den eigenen Reihen hält, dann auch die wenigen Gelegenheiten nutzt, um zu punkten. Das klappte eben nur einmal. Und es zweitens dann der Verteidigung auf Dauer gelingt, die gegnerische Offense bei deren selteneren Chancen vom Scoren abhält. Und genau da zeigte Hall gegen Ende der ersten Halbzeit seine ganze Klasse! Es brauchte nur knapp drei Minuten und die Partie war gekippt. Dresden ließ eigene Chancen liegen und Hall übernahm. Zwei schnelle Touchdowns von Spielmacher Jadiran Clark, einmal per Pass auf Aurieus Adegbesan, einmal lief er selbst. Und schon lag Dresden 16:6 hinten. Doch Dresden konnte antworten. Wenige Sekunden vor der Halbzeitpause dirigierte Quarterback Cuillette seine Offense mit schnellen Pässen auf Receiver Mike Schallo übers Feld. Und hatte dann auch noch das nötige Glück des Tüchtigen! Sein Pass auf KeVonn Mabon in die Endzone schien schon verteidigt, der Ball trudelte, nachdem Mabon ihn nicht kontrollieren konnte, für den Bruchteil einer Sekunde frei durch die Luft, eh ihn Dresdens Cheikhou Sow zum Anschluss-Touchdown fangen konnte. Pausenstand 16:13!
Auch nach dem Seitenwechsel war Dresden dran. Den ersten Drive der Haller konnte Dresdens Verteidigung schnell stoppen. Und erneut arbeitete sich der Angriff wieder gut übers Feld. Und da war sie: die Chance zur erneuten Führung oder wenigstens dem Ausgleich. Aber nur wenige Schritte vor der Haller Endzone war für Dresden Schluss. Kein Touchdown. Und auch der Versuch eines Fieldgoals von Florian Finke war nicht gut. Das nutzten die Einhörner eiskalt aus und erhöhten im Gegenzug durch einen Touchdown von Andre Feuerherdt auf 23:13. Als dann Dresdens bis dahin sicherer Quarterback Cuillette im nächsten Drive den Ball verlor, war der Drops gelutscht! Noch ein Touchdown der Gastgeber durch Nathaniel Robitaille und ein paar vergebliches Mühen der Sachsen, das Ergebnis schöner aussehen zu lassen – dann war Schluss! Hall gewinnt und fährt verdient zum German Bowl!
Wieder verloren. Wieder in Hall. Wieder muss man enttäuscht eingestehen, dass der Gegner besser war. Und wieder wird den Monarchs sicher erst in ein paar Tagen klar, dass sie auch wieder eine sehr gute und erfolgreiche Saison gespielt haben. Wieder gehörten sie wie oft zuletzt zu den vier besten deutschen Football-Teams. Und mit diesem Wissen können sie sich nun wieder daran machen, optimistisch nach vorn zu denken: Auf ein Neues 2020 – GO MONARCHS!
(Bild: Matthias Möbius)