Die Pflicht nach der Kür – Ist Düsseldorf zu knacken?

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Die Pflicht nach der Kür – Ist Düsseldorf zu knacken?

Dresdens neuer Quarterback Warren Smith soll das Blatt der Monarchs wenden. Die Berlin Adler und Kiel Baltic Hurricanes marschieren im Norden der GFL voran. Kälter hätte das Wasser nicht sein können, in das am ver-gangenen Wochenende Warren Smith, seines Zeichens neuer Quarterback der Dresden Monarchs, geworfen wurde.Ganze drei Tage Vorbereitungszeit blieben dem 22-Jährigen, um sich in Dresden und seinem neuen Team zurechtzufinden. Drei knappe Tage, um Spielzüge, Spieler und eine neue Spielkultur zu verinnerlichen. Was nach einer „Mission Impossible“ klingt, wurde zum Hoffnungsschimmer eines zuletzt arg gebeutelten Bundesliga-Kaders. Nach einem wahren Katastrophenspiel in Düsseldorf, Dresden unterlag 14:40, mit mehr Fehlern als Erfolgserlebnissen stand Sachsens bestes Footballteam zu Recht in der Kritik. Dass es auch anders geht, bewiesen Gary Spielbuehlers Spieler nur sieben Tage später. Trotz ihrer Niederlage (17:29) gegen technisch überlegene und wie-selflinke Japaner zeigten die Monarchs erstmals wahren Kampfgeist und ehrliche Moral. Erstmals seit Saisonbeginn wähnt man Spielbuehlers Kader nun da, wo er gern von der ersten Minute an gewesen wäre – auf dem Weg nach oben. Es sind nicht immer Siege nötig, um sich aufzurichten. Manchmal genüg ein kurzer Mo-ment der Klarheit, eine kleine Änderung des steten Trotts, um neues Selbstvertrauen zu tanken und einen scheinbar bereits vorgezeichneten Weg zu verlassen. So hoffentlich ge-schehen am vergangenen Sonnabend, in Dresdens glücksgas stadion. Nach 24 effektiven Spielminuten waren die Dresden Monarchs bereits geschlagen. Schnörkellos, effektiv und unglaublich geduldig arbeitete sich der amtierende Japanische Meister, die Obic Seagulls, von First Down zu First Down. Halbzeitstand: 3:20. „Wir hatten nichts anderes erwartet“, gab Gary Spielbuehler im Anschluss an die Partie zu. „Ein eingespielter Meisterkader trifft auf ein Team in der Findungsphase. Da bedarf es keines Hellsehers, um die weitere Ent-wicklung vorherzusehen. Wichtig war, wie unser Team auf diese Situation reagierte, wie es uns gelungen ist, in den wenigen Minuten der Halbzeit neuen Schwung zu finden und eine Strategie, die sichtbar funktionierte.“ Was vorher halbherzig und mutlos wirkte, entwickelte Biss, gar neue Form. Die zuletzt arg vermissten Führungsqualitäten eines Quarterbacks, sie nahm Gestalt an. Nun lautet die Frage: Reicht die knappe Zeit, um bereits beim kommenden Heimspiel (2. Juni 2012, glücksgas stadion Dresden) gegen zuletzt bärenstark spielende Düsseldorfer zu gewinnen? Mit einer deutlichen Niederlage gegen Vizemeister Kiel (21:49) in die Sai-son gestartet, lief es zuletzt für die Panther. Erst Dresden (40:14), dann Hamburg (65:37) wurden offensiv vernascht. Allein die Defensive Düsseldorfs könnte als kleiner Schwachpunkt gelten. Trotz der zuletzt starken Leistungen zählen die Panther nur zum erweiterten Favoritenkreis. Berlin (6:0 Punkte) und Kiel (4:0) marschieren derzeit unge-schlagen in der GFL Nord voran. „Noch sind das Muster ohne Wert. Die Saison ist lang und ihr Ausgang weiterhin offen“, meint Spielbuehler. Wer wüsste das besser, als seine Dresden Monarchs. Schon einmal wendete ein Quarterbackwechsel für die Goldenen das Blatt zum Besseren. Vielleicht gelingt erneut der Coup. Schon gegen Düsseldorf wird sich zeigen, ob Warren Smiths unbestrittenes Talent in der Liga zünden kann.