Canes wieder zu stark

| Team: Aktuelles

Canes wieder zu stark

Im Spitzenspiel der German Football League unterlagen die Dresden Monarchs am Samstag trotz stärker Leistung dem Vorjahres-Vizemeister. Vor knapp anderthalbtausend Fans im Dresdner Heinz-Field hieß es am Ende 17:28 für die Kiel Baltic Hurricanes (3:0/7:7/7:14/0:7).

 

 

Eine starke erste Halbzeit war an diesem sonnigen Samstag in Dresden einfach nicht genug. Dabei hatten die Monarchs den bisher ungeschlagenen Tabellenführer aus Kiel bis zur Pause deutlich sichtbar unter Kontrolle. Da führten sie. 10:7. Nicht eben deutlich, aber verdient und souverän. Nur ein Beleg: Kiel schaffte erst tief im zweiten Viertel überhaupt ein erstes Firstdown. Eine starke Monarchs-Defense hielt gegen. Und eine engagierte Offense kontrollierte Feld und vor allem die Uhr. Die ersten Punke gab's nach einem ersten, schnellen Drive, den Jan Hilgenfeld mit einem 40 Yard Fieldgoal abschloss. Ein zweiter Drive begann vielversprechend, steckte aber irgendwann in der Hälfte der Canes fest. Im zweiten Viertel der erste Touchdown. Und was für einer! QB Warren Smith bediente mit einer 61 Yard Granate Hemaseh Heidary. Dazu der Zusatzpunkt von Jan Hilgenfeld und die Monarchs-Fans waren mit Recht aus dem sächsischen Häuschen. Und es war auch wirklich beeindrucken und vor allem effektiv, was die Monarchs-Offense da veranstaltete. Zwar konnte Runningback Larry Croom nicht so wie erhofft auftrumpfen, seine starken, physischen Läufe leisteten aber fast immer eine sichere Vorarbeit, die dann Warren Smith mit präzisen Pässen vollendete. Doch das der Gegner damit noch längst nicht im Sack war, schwante den Fans knapp vier Minuten vor der Pause. plötzlich lief es bei den Canes. Vor allem zu Fuß. Trevor Deed lief immer wieder beängstigend leichtfüßig durch die Monarchs Abwehr. Kaum ein Lauf, der nicht erst nach 2, 3 verpassten Tackles und deutlichem Raumgewinn endete. Den Anschluss-Touchdown besorgte dann aber erst mal Phillip Jareschewski. (PAT Sven Linn 10:7).

Wenig später schien Kiel erneut zu marschieren. Ein Missverständniss bei der Ballübergabe kostete dann aber den Ball. Nur noch zwei Sekunden bis zur Pausen - da passt noch ein Fieldgoal dazwischen. Jan Hilgenfeld trat an, Entfernung 55 Yard. Das hat er im Fuß. Der Ball flog auch sehr weit - schien aber kurz vor dem gelben Tor zu verhungern. Keine Punkte mehr. Dafür Zeit für den Pausentee. Was folgte war ein zerfahrenes drittes Viertel. Kiel spielte jetzt deutlich stärker, machte sich das Leben aber mit bemerkenswert vielen Fouls und daraus resultierenden Strafen selbst schwer. Trotzdem zogen sie zunächst an den Monarchs vorbei. Jamal Smith lieferte TD Nr.2 (PAT Linn 10:14). Dresden konterte, allerdings unter tatkräftiger Mithilfe der Canes-Defense, die immer wieder Strafen kassierte und so Dresden mit am Leben hielt. Den Touchdown zur erneuten Führung allerdings besorgte Dresden dann ganz allein und sehenswert. Radko Zoller stand plötzlich völlig frei vor der Endzone. Eine Einladung für Warren Smith, der Zollers Punktgewinn bediente (PAT Hilgenfeld 17:14). Kiel machte da weiter, wo sie gerade aufgehört hatten. Was vor allem Flaggen zu Häuf bedeuteten. Zeitweise stand die Canes Offense 30 Yard hinter der ursprünglichen Line Off Scrimmage. Aber, und das machte dann doch den Unterschied, sie kämpften sich immer wieder beeindruckend da heraus. So eroberten sie den nächsten Drive, in dem sie eigentlich schon aussichtslos schienen, zurück und gaben ihn auch nicht mehr her. Zunächst konnte Deed auf 17:21 erhöhen.

Phillip Dohrendorf machte dann kurz vor Spielschluss den Sack mit dem letzten Touchdown zu. Dresden kämpfte in der zweiten Halbzeit, versuchte viel, konnte aber weder im Angriff noch in der Verteidigung an den ersten Durchgang anknüpfen. Kiel wankte zwar, schubste sich fast selber um, fiel aber nicht. Was bleibt ist auf Seiten der Monarchs die Gewissheit, dass man mit den \"Großen\" mitspielen, mithalten kann. Schlagen kann man sie für den Moment (noch) nicht. Aber vielleicht ja im Rückspiel am kommenden Wochenende in Kiel. Die erste Halbzeit an diesem Samstag sollte Zuversicht machen, dass, auch gegen Kiel, alles möglich ist.