Braunschweig vs. Dresden – Wichtiger Sieg gegen Löwen

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Braunschweig vs. Dresden – Wichtiger Sieg gegen Löwen

Das siebte von 14 Ligaduellen entscheiden die Dresden Monarchs mit 35:28 für sich. Trotz vier neuer Leistungsträger unterliegen die Lions im Kampf um einen Playoff-Platz. Bis zuletzt war das Aufeinandertreffen am gestrigen Sonnabend ein ungewisses.

Auch wenn Gary Spielbuehler und sein Trainerteam den Gegner Braunschweig vermeintlich blendend kennen, Dresdens Headcoach einst selbst den mehrfachen Deutschen Meister trainierte, wusste keiner im Kader der Monarchs zu 100 Prozent, was einen im Nord-Duell Tabellvierter gegen Tabellenfünfter im Braunschweiger Eintracht Stadion wirklich erwartet. Binnen einer Woche wandelte das Team von Cheftrainer Phil Hickey auf wesentlichen Schlüsselpositionen sein Gesicht. Vier neue Spieler stießen im Kampf um die vier Playoff-Plätze im Norden hinzu. Zwei Widereceiver, ein Defense Liner sowie ein Offense Liner wurden von den Löwen verpflichtet. Das Ziel schien klar: Platz vier sichern und Dresden verdrängen. Dafür plünderten die Löwenstädter ihr Konto, verpflichteten amerikanische und europäische Leistungsträger. Allein das Konzept ging am Sonnabend nicht wirklich auf. Dresden konzentrierte sich auf die eigenen Stärken, ließ bis auf eine kleine Schwächephase keine Zweifel an den eigenen Saisonzielen zu. Mit 35:28 entzauberten die Königlichen verbesserte, aber keinesfalls bessere Lions aus Braunschweig und machten sich erstmals Luft im spannenden Playoff-Rennen. Durchatmen war angesagt nach 48 effektiven Spielminuten. Das Rätselraten Braunschweig hatte ein Ende, ein gutes noch dazu. Bis zuletzt schien ungewiss, was genau Phil Hickey und seine Lions planten. Nun war klar: Die Schachzüge waren gut, jedoch zum Glück nicht gut genug. Auf Passpiel ausgerichtet versuchte das Löwenteam über weite Strecken die nicht immer sattelfeste Backfielddefense der Monarchs in Bedrängnis zu bringen. Doch Gary Spielbuehlers Männer ließen sich nicht überrumpeln, zeigten sich konzentriert, aufmerksam und blieben oben auf. Bereits früh in der Partie marschierten die Monarchs, gewohnt abwechslungsreich übers Feld. Knackige Laufspielzüge sowie gute Pässe sorgten für Raumgewinn und ein erstes Dresdner Statement. Über 12 Yards schickte Dresdens erneut überzeugend spielender US-Quarterback Warren Smith seinen Top-Receiver Jan Hilgenfeldt in die Braunschweiger Endzone. Touchdown Monarchs. Zusatzpunkt Hilgenfeldt. 7:0 Dresden. So konnte es weitergehen, ging es jedoch leider nicht. Braunschweig zeigte erstmals seine neue, alte Klasse. Michael Herrick und Wille Millhouse, einer der vier neuen Importe, gaben einen Einstand nach Maß. Ausgleich Braunschweig. Und das im ersten Viertel. Zusammen mit dem zweiten neuen Passempfänger, Alexander Tounkara-Kone, machte Millhouse ein starkes Spiel. Doch Dresden blieb ruhig, ließ sich nicht aus der Reserve locken. Stattdessen packte nun sogar die Dresdner Defensive ihre Karten auf den Tisch, blockte einen Fieldgoalversuch Braunschweigs zur Führung und trug das Lederei zum Touchdown. Monarchs-Safety Ladislav Jensik, seines Zeichens tschechischer Nationalspieler, marschierte einmal übers Feld. 14:7 Monarchs. Was folgte war Leichtsinn und eine der wenigen „dummen“ Aktionen der Sachsen. Statt die Uhr zu kontrollieren und mit einem beruhigenden Vorsprung in die Halbzeit zu gehen, lud man Braunschweig zum Fieldgoalversuch. Ein Gastgeschenk, das Anklang fand. Tobias Göbel nutzte die Chance zum schmeichelhaften 14:10. Der Stachel saß und prägte selbst die Anfangsphase der zweiten Halbzeit. Denn plötzlich strauchelten die Monarchs, ließen Raum- und Punktgewinne zu. Erst ein Fumble der Dresdner, zurückgetragen zum Lions-Touchdown. Kurz darauf ein Fieldgoal. Pete Adams (14:17) und Tobias Goebel (14:20) stürzten die Monarchs in eine kurze Schaffenskrise. Doch Dresden rappelte sich auf, schlug zurück und ging mit drei Touchdowns in enger Folge wieder voran. Ein Pass über fünf Yards, geworfen von Smith, gefangen von Radko Zoller, eröffnete den Reigen. Läufe von Warren Smith (40 Yards) und Chris Evering (sieben Yards) drehten schließlich das Blatt. Die Monarchs führten, mit 35:20 klar und endlich überzeugend. Braunschweig fehlte nun die Zeit, kam zum 35:28-Anschluss (Touchdownlauf Sven Rosemann) jedoch nicht mehr darüber hinaus. Ein Onsidekickversuch landete schließlich in den Händen Dresdens. Die Victory Formation beendete das Spiel, ließ Warren Smith knien und die restliche Zeit verstreichen. Dresden gewinnt überzeugend gegen stark verbesserte Braunschweig Lions. Es wird spannend zu sehen, was eine weitere Trainingswoche für die Lions bewegen kann. Denn bereits am kommenden Sonnabend wartet das Rückspiel in Dresdens Steyer-Stadion. Dann wird sich zeigen, was für Braunschweig möglich ist. Es bleibt zu hoffen, dass Gary Spielbuehlers Team die späten Verpflichtungen von Lions-Leistungsträgern verpuffen lässt.