Erster Schritt Richtung Berlin

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Erster Schritt Richtung Berlin

Die Dresden Monarchs ziehen zum dritten Mal hintereinander ins Halbfinale um die deutsche Footballmeisterschaft ein. Die Sachsen gewannen am Sonntag das Viertelfinale gegen die Stuttgart Scorpions überlegen mit 55:14 (27:0/14:07/10:10/0:0). Das Ziel ist Berlin! 10. Oktober – German Bowl - Das Finale der German Football League. Da wollen die Sachsen hin. Den ersten Schritt haben sie in beeindruckender Manier hinter sich gebracht. 2.650 Zuschauer im Dresdner Heinzfield sahen am Sonntag einen sicheren, einen dominierend ausgespielten Sieg ihrer Footballhelden. Zu Gast war das Team mit der stärksten Laufverteidigung der Liga. Etwas mehr als 30 Yard gaben die Stuttgart Scorpions pro Spiel in diesem Jahr nur ab. Etwas, was einem so laufstarken Team wie Dresden durchaus beunruhigen kann. Und was machten die Monarchs? Zogen gleich im ersten Spielzug einen Bigplay-Pass von Jake Medlock aus dem Ärmel! 82 Yard auf Jan Hilgenfeldt – Touchdown Dresden (PAT Hilgenfeldt 7:0) und es waren gerade mal 13 Sekunden gespielt.

Ein Schock für Stuttgart von dem sie sich lange nicht erholen konnten. Und Dresden spielte weiter wie entfesselt. Wenig später bediente Medlock Hilgenfeld erneut: 27 Yard Pass zum zweiten Touchdown (PAT Hilgenfeldt 14:0). Eine knappe Minute vor Ende des ersten Viertels dann Touchdown Nr. 3. Diesmal war es Bradley Fraser, der einen kurzen Pass von Medlock in der Endzone sichern konnte (PAT Hilgenfeldt 21:0). Und spätestens in den folgenden Sekunden zeigte sich wie verunsichert die Scorpions nach diesem Blitzstart der Gastgeber tatsächlich waren. Kickoff Monarchs, der Ball trudelt unberührt bis kurz vor die Stuttgarter Endzone wo ihn einer der Scorpions mit Interesse beobachtet und liegen lässt. Ein Fehler, denn der Ball ist nach einem Kick natürlich frei. Dresdens Damien Donaldson reagiert und wirft sich auf den herumliegenden Ball. Firstdown Monarchs an der 3-Yard Linie! Eine Einladung, die sich Monarchs-Runningback Donald Russell nicht entgehen lässt und postwendend zum nächsten Touchdown einläuft (PAT nicht gut 27:0).

Und damit war erst das erste Viertel rum! Stuttgart schien völlig von der Rolle. Die Defense konnte wenig gegen den starken Dresdner Angriff machen. Die eigene Offense kam nicht in Schwung. Vom zuletzt gefährlich unberechenbaren Spiel um den agilen und laufstarken Quarterback Dylan Potts war wenig zu sehen. Und wie das so ist im Sport: wenn Du kein Glück hast kommt auch noch Pech hinzu. Da hatte sich Stuttgart zu Beginn des zweiten Viertels mal gut nach vorn gearbeitet. Der anschließende Kick für ein Fieldgoal ging allerdings vorbei. Und was hatte Dresden darauf als Antwort? Einen spektakulären Lauf von Donald Russell über mehr als 70 Yard zum fünften Touchdown (PAT Hilgenfeld 34:0).

Stuttgart scheinbar ohne Mittel, aber sie mühten sich und ackerten. Beeindruckend, wie sich das Team gegen eine zu diesem frühen Zeitpunkt fast schon feststehende Niederlage wehrte. Tief im zweiten Viertel gelang ihnen dann endlich mal ein langer Drive, bei dem man das gefährliche an ihrer Spielweise ahnen und auch sehen konnte. Immer wieder riss Dylan Potts den herannahenden Dresdner Verteidigern aus, lief selber mit dem Ball oder warf in letzter Sekunde einen kurzen vollständigen Pass. Potts belohnte sich und die Seinen drei Minuten vor der Halbzeitpause mit dem ersten Touchdownlauf in die Endzone (PAT Jan Eisenbraun (PAT 34:7). Doch Dresden ließ sich an diesem Tag nicht einmal davon beeindrucken. Schon den anschließenden Kickoff der Stuttgarter trug Russell sofort wieder zurück in die Endzone – Touchdown Nr. 6 – Halbzeitstand 41:7.

Der Rest ist schnell erzählt: Dresden auch im zweiten Durchgang stark. Es folgten weitere Touchdowns von Trevar Deed und Jan Hilgenfeldt. Stuttgart kam noch einmal zu Punkten als Tarik Bentoua nach einem geblockten Punt der Monarchs den Ball bis hinter die Goalline tragen konnte. Schon mit dem Beginn des Schlussviertels schalteten alle einen Gang runter. Dresden ließ die Backups spielen. Und betrat noch einmal ein deutsches Football Urgestein den Platz: Günther Michel! Mit 56 Jahren wohl der älteste Quarterback, der je in einem GFL Viertelfinale gestanden hat. Respekt!

Punkte gab es keine mehr – Endstand 55:14 für die Dresden Monarchs.

Jubel, Trubel, Heiterkeit danach bei den gastgebenden Dresden Monarchs. Diesen Halbfinaleinzug hat sich das Team voll und ganz verdient. Dennoch beginnt auch das nächste Spiel bei 0:0. Nächsten Samstag geht es zum Halbfinale, wie im letzten Jahr, zu den Schwäbisch Hall Unicorns.